Am Samstag, dem 04.02.2017 um 11:30 Uhr wurde die FF Raab zu einem Einsatz alarmiert. Der Alarmierungstext lautete Technischer Einsatz Klein. Als die Kameraden der FF Raab an der Einsatzstelle eintrafen war ihnen aber sofort klar, dass dies nicht einmal die halbe Wahrheit war.

 

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Denn anstatt des erwarteten kleinen Einsatzes, wartete auf die Einsatzkräfte ein Jauchesilo, welches 3000 m³ fasst, komplett gefüllt und undicht geworden war. Beim Aufrühren der Jauche durch den Besitzer wurde die Dichtung der Einfassung für die Aufrühreinrichtung beschädigt. Vermutlich war diese durch die eisigen Temperaturen der letzten Wochen kaputt gegangen und hat  bei den Arbeiten dann seine Funktion aufgegeben. Die Folge war ein nicht abreißen wollender Strom aus Jauche der aus dem Silo austrat.


Der Einsatzleiter HBI Helmut Lang ließ sofort einige Landwirte mit Güllefässern herbeirufen um die austretende Jauche aus einem kleinem Auffangbecken abpumpen zu können bevor sie in den nahegelegenen Bach fließen konnte. Da nur ein Teil der Jauche in das Auffangbecken floss, wurde ebenfalls ein Baggerunternehmen verständigt, um auf der Wiese zwischen dem Jauchesilo und dem Bach einen Graben mit Schutzwall zu graben. Im Graben sollte die Jauche aufgefangen werden, und der Wall sollte den Bach schützen.


Zeitgleich mit den Landwirten und dem Baggerunternehmen, wurden auch die Wasserrechtsbehörde der BH Schärding, die Gemeindevertreter, der Bezirksfeuerwehrkommandant und die FF St. Marienkirchen mit dem GSF verständigt.
Während die Kameraden der FF Raab und Steinbruck-Bründl gemeinsam mit den Landwirten und dem Baggerfahrer versuchten die Gülle unter allen Umständen vom Einfließen in den Bach bzw. vom Einsickern in das Erdreich zu hindern, berieten die Kommandanten der FFs Raab und St. Marienkirchen gemeinsam mit dem Bezirksfeuerwehrkommandant und den Vertretern der Wasserrechtsbehörde und der Gemeinde die weitere Vorgehensweise.

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Glücklicherweise konnten die Besitzer der Biogasanlage nach ca. 3 Stunden die Austrittsöffnung provisorisch stopfen, und somit an einer haltbaren Lösung arbeiten. Diese Haltbare Lösung war eine Zusammengeschweißtes Rohr mit Flansch welches über den Aufrühraufsatz gestülpt wurde und mit einer Dichtung am Silo mit einem Flansch festgeschraubt wurde.
Während dieser Zeit waren die Landwirte unermüdlich im Einsatz um die Jauche in die Jauchegrube eines Stillgelegten Hofes in Raab zu bringen, welcher zum Glück über die notwendigen Kapazitäten verfügte.


Für die Einsatzkräfte war dies ein sehr unappetitlicher Einsatz, bei dem sie die meiste Zeit durch Jauche waten mussten um größeren Schaden von der Umwelt abzuwenden. Um ca. 17:00Uhr konnte der Großteil der Mannschaft den Einsatz beenden. 5 Mann waren allerdings bis 19:00 Uhr im Einsatz. Außerdem müssen die Wehren Raab und Steinbruck-Bründl die Einsatzstelle bis einschließlich Montag Tag und Nacht alle 3 Stunden kontrollieren.


Die FF Raab war mit 24 Mann, einem KDO, 1 LFB-A2 und 1 TLF-A im Einsatz.


Ein großer Dank gebührt folgenden Landwirten und Baggerunternehmern die uns bei diesem Einsatz erstklassig unterstützt haben, und ohne die dieser Einsatz wohl nicht zu bewältigen gewesen wäre:

  • Christian Kurz
  • Alfred Gaderbauer
  • Mathias Bangerl
  • Stefan Lehner
  • Stefan Baumann
  • Stefan Reitinger
  • Patrick Reifinger
  • Martin Hintermayr
  • Hans-Jürgen Wöcker
  • Walter Etzl
  • Helmut Wetzlmair

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