Die Monatsübung am 12. März 2019 war in einiger Hinsicht außergewöhnlich. So war die Schulung, mit Schwerpunkt „Suchaktion“, wegen des Faschingsausklangs in der Vorwoche vom ersten auf den zweiten Dienstag im Monat verschoben worden. Und dann staunten die 28 Teilnehmer nicht schlecht, als sie zu Beginn, um 19.30 Uhr, im Feuerwehrhaus von leibhaftigen Hunden begrüßt wurden.
Das Ganze klärte sich rasch auf. Übungsleiterin Gruppenkommandant Eva Bichl hatte für diese Monatsübung die „Rettungshunde Innviertel“ eingeladen. Diesem Verein gehören vor allem Mitglieder aus den Bezirken Schärding und Braunau an. Er befasst sich vorwiegend mit dem Training von Hunden für den Wettbewerbssport, aber auch mit der Ausbildung von Suchhunden. Die Hundeführer werden immer wieder auch von der Polizei zur Suche von vermissten Personen angefordert und können daher in dieser Hinsicht viel Erfahrung vorweisen.
Und diese Erfahrungen vermittelten sie nun den Kameraden der FF Raab. Vorerst in der Theorie im Feuerwehrhaus wurden die Grundlagen einer Suchaktion dargelegt. Für eine Vermisstensuche ist grundsätzlich die Polizei zuständig. Diese kann dann zur Unterstützung weitere Kräfte, wie Feuerwehr und Hundestaffel, anfordern.
Danach folgte ein kurzer Vortrag wie mit den Rettungshunden gearbeitet wird, welche Schwerpunkte bei der Personensuche gesetzt werden und wie die Hunde reagieren. So besteht ein grundlegender Unterschied zwischen Polizeihunden und Rettungshunden. Erstere sind vorwiegend für die Aufspürung von Verbrechern ausgebildet und reagieren daher entsprechend aggressiv. Rettungshunde hingegen sind grundsätzlich gutmütig. Ein Hund kann beispielsweise ein Gebiet von etwa 40.000 Quadratmeter absuchen. Hat er dann den Vermissten gefunden, bleibt er bei diesem und bellt so lange bis sein Hundeführer zu ihm kommt. Dabei ist zu beachten, dass der Hund nur auf hockende, sitzende oder liegende Personen anschlägt. Es können sich also andere Personen in der Umgebung bewegen, z.B. Feuerwehrmänner bei der Suche, ohne dass der Hund auf sie reagiert.
Dieses Zusammenspiel von Suchhunden und Feuerwehr wurde danach in der Praxis geübt. Als Übungsgebiet diente ein Waldgrundstück am westlichen Rand des Schachers in Ratzenberg, wohin im Konvoi ausgefahren wurde. Es herrschte bereits tiefdunkle Nacht. Vorerst gab es am Waldrand einige kleinere Hundevorführungen, wie eine Person aufgespürt wird.
Jetzt bildeten die Feuerwehrmänner eine Suchkette, mit Flügelkommandanten, den richtigen Abständen zwischen den Männern, alle mit Lampen ausgestattet und einige mit Funkgeräten. Den Befehl führte der Einsatzleiter hinter der Kette. So wurde ein Stück Wald nach einem Vermissten durchsucht und der schließlich nach rund 10 Minuten gefunden. Danach wurde einer der Rettungshunde losgeschickt, der, zugegebenermaßen, den Vermissten nach bereits 5 Minuten gefunden hat.
Fazit aber ist, dass immer abgewogen werden muss, welche Gegebenheiten vorherrschen und welche Suchmethode dann am besten geeignet ist.
Ein Dank gebührt den Mitgliedern des Vereins Rettungshunde Innviertel, die mit 4 Hunden aus der Umgebung und sogar aus Braunau sich für diese Schulung zur Verfügung gestellt haben.